ADAC Stiftung Sport·24.9.2013

Marvin Kirchhöfer im Interview : Vorbild Senna

Marvin, du bist vorzeitiger ATS Formel 3 Champion geworden. Konntest du deine Meisterschaft schon richtig feiern?

Nein noch nicht wirklich wir haben bisschen angestoßen, aber alles noch im ruhigen Rahmen. Das kommt dann erst am Hockenheimring, wenn des letzte Rennen vorbei ist.

Das heißt also, du gehst auch bei dem letzten Rennen der Saison hoch konzentriert und motiviert an den Start

Ja genau! Auf alle Fälle, auch da ist es nochmal das Ziel ganz vorne mit dabei zu sein. Dann werde ich auch erst mit der ganzen Meisterschaft abschließen können.

Den ATS Formel 3 Cup als Neuling zu gewinnen, ist wirklich großartig. Konntest du zu Beginn dieser Saison schon mit solch einem überragendemErgebnis rechnen?

Auf keinen Fall! Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, dass sich das Ganze so gestalten wird, hätte ich maximal drüber geschmunzelt. Es war schon echt ein verdammt gutes Jahr! Wir haben bei fast jedem Rennen auf dem Podest gestanden. Nur bei einem hat es nicht geklappt. Das war schon echt konstant. Von daher bin ich natürlich unheimlich froh, dass das dieses Jahr so gut gelaufen ist.

Du erklimmst mit großen Schritte die Karriereleiter, da stellt sich jetzt natürlich die Frage: Wie geht´s weiter? Was werden deine nächsten Schritte sein?

Der nächste Schritt ist leider ein bisschen von dem Budget abhängig. Momentan sind wir gerade an der finanziellen Planung. Müssen noch überlegen, wie wir das hinbekommen. Es gibt aber zwei Optionen. Zum einen die GP3 und zum anderen die Formel 3 EM. Wir wollen natürlich mit den bisherigen Sponsoren den Weg weitergehen.

Jeder Nachwuchssportler hat sein Idol. Dein Vorbild ist Weltmeister Sebastian Vettel, kannst du sagen was Dich so sehr an ihm begeistert?

Ich muss sagen mein größtes Vorbild ist Ayrton Senna. Was mich aber bei Vettel unglaublich beeindruckt ist, dass er trotz seines Erfolgs bodenständig geblieben ist. Ich finde ihn einfach sehr sympathisch, er ist nicht abgehoben, er ist ehrgeizig, er weiß was er will und deswegen find ich sehr beeindruckend.

Also möchtest, wenn du einmal den großen Sprung schaffst, dich in diesem Punkt an Vettel orientieren und bodenständig bleiben.

Ja auf alle Fälle, das ist die Grundvoraussetzung. Ich sehe auch gar keinen Grund abzuheben, egal wie weit man kommt. Ich bin auch gar nicht der Typ, der sich auf irgendetwas was einbildet. Manche sind da anders, die heben komplett ab, wenn sie mal was gewinnen.

Der Formelsport ist ja ziemlich zeitintensiv. Was machst du wenn du dann doch mal ein wenig freie Zeit hast?

Das fällt immer unterschiedlich aus. In letzter Zeit ist es aber leider so, dass ich eigentlich gar kein freies Wochenende mehr habe. Ich bin z.B heute Mittag aus Imola wieder gekommen und jetzt geht´s am Samstag schon wieder weiter nach Abu Dhabi. Aber wenn ich dann mal frei habe, dann mache ich natürlich was mit der Familie und Freunden.

Was machst du in Abu Dhabi

Dort bin ich zu einem Förderprogramm eingeladen. Dort werden wir anhand von Workshops gefördert. Wir kriegen Tipps in Sachen Marketing und wie wir uns besser präsentieren können.

Du hast ja jetzt bereits die ersten wichtigen Grundsteine für eine Formel 1-Karriere gelegt, aber ganz sicher kann man sich ja nie sein, ob alles nach Plan läuft. Hast du ein Alternativplan, falls es mit der Motorsportkarriere nicht klappen sollte?

Ich mach nebenbei eine Ausbildung zum Industriekaufmann, damit ich auch einen Plan B habe. Ich will später mal nicht ohne alles dastehen. Momentan schlage ich gerade beide Wege ein, damit ich was in der Hinterhand habe.

Wie wir schon von dir gehört haben, ist dein Sport ja sehr zeitintensiv. Bekommst du da beides unter einen Hut?

Ja auf alle Fälle! Dadurch, dass ich die Ausbildung bei meinem Sponsor mache geht das. Der stellt mir alle möglichen Freiheiten zur Verfügung, dass es da auch keinen Probleme gibt. Da bin ich auch wirklich froh drüber.

Du hast ja sehr jung mit dem Kartsport angefangen, was hat dich dazu bewegt?

Mein Vater hat mir mit 3 Jahren ein Quad geschenkt. Das hat mir damals unglaublichen Spaß gemacht. Mit dem bin ich auch manchmal abgehauen und deswegen haben wir beschlossen einfach mal auf eine Kartbahn zu gehen. Das hat mir dann so gut gefallen, dass wir überlegt haben bei einer Meisterschaft an den Start zu gehen und schauen wie man sich da so schlägt. Mit der Zeit kam dann eins zum anderen.