Mit Kart-Überflieger Hendrik Grapp hat ein Hoffnungsträger bereits vorzeitig einen Titel in der Tasche. Es wird nicht der einzige im Kreis der Förderpiloten bleiben. Die Zeichen für eine erfolgreiche Saison-Bilanz der ADAC Stiftung Sport-Arbeit stehen gut.
Hendrik Grapp (17/Berlin) ist der erste der ADAC Stiftung Sport-Schützlinge, der in der Saison 2011 als Titelträger feststeht. Er durfte sich im August vorzeitig als neuer KF2-Champion im ADAC Kart Masters feiern lassen. Am entscheidenden Tag sorgten nicht nur Überholmanöver, sondern auch das Wetter im Prokart Raceland Wackersdorf für Dramatik. Im Zeittraining war an einen vorzeitigen Titelgewinn von Grapp noch nicht zu denken, doch als strömender Regen den Fahrern im ersten Rennen alles abverlangte, war Grapp zur Stelle. Wie ein Sturm wirbelte er durch die Meute an die Spitze. Damit war der Grundstein gelegt. Im zweiten Rennen gab Grapp gleich zu Beginn das Tempo vor, doch der Abiturient konnte die Angriffe der Konkurrenz nicht ewig abwehren und beschränkte sich auf ein taktisches Rennen. Er kam als Vierter ins Ziel, doch das reichte für den Titelgewinn. Der Berliner ließ seiner Freude freien Lauf: "Mit dem Gesamtsieg geht für mich ein Traum in Erfüllung. Wir waren das ganze Jahr, dank der Unterstützung des KSM Racing Team und der ADAC Stiftung Sport, konkurrenzfähig. Vielen Dank an alle meine Förderer." Mit Hendrik Grapp gewann zum zweiten Mal in Folge ein Fahrer aus den Reihen der ADAC Stiftung Sport den KF2-Meistertitel.
Im letzten Jahr war Marvin Kirchhöfer (17/Leipzig) der Sieger im ADAC Kart Masters. Dieses Jahr konzentriert sich der Sachse auf seine Einsätze in der World Series Karting (WSK) und vor allem auf die Deutsche Kart Meisterschaft. Für den letztjährigen DKMVize gibt es dort nur ein Ziel: den Titel, um nächstes Jahr schon in einen Formel-Wagen umzusteigen. Der sportliche Allrounder führt die DKM-Wertung nach drei von fünf Veranstaltungen souverän an. Beinahe wäre auch bei der Kart-Europameisterschaft im spanischen Zuera alles glatt gelaufen - aber eben nur beinahe. Marvin schnitt bereits als bester Deutscher in der KF2-Klasse ab, als er sich als einziger von den sieben angereisten Landsmännern für das A-Finale qualifizierte, wo er einen Top-Ten-Platz ins Visier nahm. Im Pre-Finale räumte ihn jedoch ein Konkurrent von der Strecke und im Finale fuhr ihm ein anderer beim missglückten Überholversuch komplett über das Kart. Dass an Marvin Kirchhöfer 2011 normalerweise kein Weg vorbeigeht, zeigt sein Auftritt vor einer Woche beim Prestigerennen in Kerpen. Vor den Augen der Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel und Michael Schumacher präsentierte er sich zum 50. Jubiläum des Kartclubs in Bestform und setzte sich auch gegen die Konkurrenz mit Heimvorteil durch. Kirchhöfer gewann das Rennen mit acht Hundertsteln Vorsprung.
ADAC Stiftung Sport-Junior Dennis Marschall (15/Eggenstein) hat als KF3-Vize des ADAC Kart Masters von 2010 inzwischen ebenfalls Erfahrungen machen können, wie sich die raue Luft in der KF2 anfühlt. Drei Wochen nach seinem ersten Podiumsplatz in der höheren Klasse in Hahn wurde er in Wackersdorf unverschuldet in beiden Wertungsläufen in Unfälle verwickelt. Zuerst verfehlte ein Konkurrent den Bremspunkt und er stieg regelrecht über Marschalls Kart auf der vierten Position hinweg. Im zweiten Lauf stellten sich zwei Konkurrenten quer. Beide Male musste der Youngster sein havariertes Kart vorzeitig am Streckenrand abstellen. Trotz der Ausfälle ist der ehrgeizige Junior aber immer noch Achter in der Tabelle und wird beim Finale am 18. September in Kerpen wieder um Podestplätze kämpfen. Vorher geht es noch zur DKM, wo der Junior von der Europäischen Schule Karlsruhe schon richtig strahlen konnte. Der KF2-Rookie durfte dieses Jahr schon einmal von der Pole Position starten. Im Ampfing war der Youngster im Zeittraining schneller als seine komplette DKM-Konkurrenz. In der Tabelle ist er Elfter.
Richtig turbulent geht es im ADAC Formal Masters zu. Kann ADAC Stiftung Sport-Nachwuchstalent Pascal Wehrlein (16/Neuhausen-Worndorf) den Titel holen? Der Baden-Württemberger führt die Tabelle mit 236 Punkten vor Emil Bernstorff mit 224 und Sven Müller mit 193 Zählern. Schon das kommende Renn- Wochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz könnte eine Schlüsselrolle spielen. Wehrlein bleibt trotz des beginnenden Endspurts gelassen. Dabei hatte es die letzte Veranstaltung auf dem neuen Red Bull Ring in Österreich in sich. Wehrlein fuhr im ersten Rennen als Erster über die Ziellinie, wurde aber nachher mit 30 Sekunden Zeitstrafe belegt. Das Feld musste im "Wet-Race" hinter dem Safety-Car starten. Als es nach zwei Runden den Weg freimachte, war Wehrlein zu schnell auf dem Gaspedal seines 145 PS starken Formel ADAC powered by Volkswagen. Er überholte das Auto noch vor der erlaubten Linie. Die Strafe dafür warf ihn in der Wertung bis auf den 13. Platz zurück. Im zweiten Lauf wurde Wehrlein Dritter, im dritten Rennen kollidierte er mit Bernstorff, der ihn angriff und dabei kurzzeitig von der Strecke abkam.
Im Aufwärtstrend ist Formel-Kollege Mario Farnbacher (19/Lichtenau). Er fuhr zuletzt zweimal aufs Podium und reist als Gesamt-Siebter zum EuroSpeedway Lausitz. "Auf dem Red Bull Ring habe ich von Strafen und Fehlern anderer Fahrer profitieren können. Ich selbst habe auch Fehler gemacht, aber auf dem Lausitzring sollen sie nicht mehr passieren." Farnbacher wie auch Wehrlein traten zuletzt noch bei einer ganz anderen Veranstaltung an. Die beiden Sportler werden auch von der Deutsche Post Speed Academy unterstützt, die in Leogang zum Workshop mit "Mr. Boxengasse" Kai Ebel geladen hatte. Formel 1-Reporter Ebel probte mit den Athleten verschiedene Interviewformen, denn die Gespräche finden oft statt, wenn die Sportler unter Hochspannung stehen, beispielweise direkt vor und nach dem Rennen. Ebel verriet wertvolle Tipps und Tricks im Umgang mit den Medien und im Praxistest lernten die Junioren, auch unter Druck ihre Gefühle im Zaum zu halten.
Völlig losgelöst reist Jason Kremer (16/Bonn) zum EuroSpeedway Lausitz. Seit dem Bergfest des ADAC Formel Masters auf dem Red Bull Ring ist er der Strahlemann schlechthin, denn dort erreichte er sein bisher bestes Saisonergebnis. Im zweiten Lauf verpasste er als Vierter nur knapp den Sprung aufs Podium. Selbst sein Ausfall im dritten Rennen trübte die Freude des Formel-Neueinsteigers kaum. In der Fahrerwertung gelang ihm dennoch der Sprung in die Top Ten.
Patrick Schranner (20/Ingolstadt) ist als einziger deutscher Rookie im ATS Formel 3-Cup unterwegs und Gesamt-Neunter in Deutschlands schnellster Formel- Rennserie. Dennoch ist die Saison für ihn jetzt beendet. Ein Sponsor ist ausgestiegen. Schranner will sich möglicherweise in Richtung Tourenwagensport orientieren.
Der von der ADAC Stiftung Sport unterstützte Rallye-Pilot Christian Riedemann (24/Sulingen) kam nach der Sommerpause als Siebter vom dritten Lauf der FIA WRC Academy aus den finnischen Wäldern zurück. Die Nestle Oil Rally Finland bot dem Norddeutschen und seinem Beifahrer Michael Wenzel (35/Mehlingen) einige Höhen und Tiefen. Die erste Wertungsprüfung passte, doch dann verpassten die Junioren einen Abzweig und verloren Zeit. Aber nicht zuviel. Nach drei Tagen wurden sie Siebte. Im Gesamtklassement der Rallye-WM-Nachwuchsklasse ging es für die einzigen Deutschen im Feld im 150 PS starken Ford Fiesta damit einen Platz vorwärts auf Rang 6. Geradezu perfekt gelang Riedemann zuletzt sein Einstand bei Volkswagen bei der ADAC Rallye Deutschland im August. Volkswagen Motorsport setzte bei diesem WM-Prädikat zwei Fahrzeuge der Konzernmarke Skoda ein - eins davon erhielt Christian Riedemann, mit dem Ziel, sich unter härtesten Wettbewerbsbedingungen für einen zukünftigen Platz im Rallye-Team von Volkswagen zu empfehlen. Der Kfz-Mechatroniker brachte den für ihn völlig neuen, rund 270 PS starken Skoda Fabia als Dritter in der Super2000-Kategorie und auf Platz 15 im Gesamtklassement ins Ziel. Riedemann und Wenzel waren das erfolgreichste deutsche Team überhaupt. Fazit: Auftritt gelungen. Als nächstes steht für das Duo Ende September wieder eine Rallye zur WRC Academy im Ford Fiesta an, diesmal in Frankreich.
Rallye-Ass Felix Herbold (26/Ismaning) zündete nach den bisher überragenden Siegen bei der Volgelsberg-Rallye sowie der Sachsen-Rallye, die zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) beziehungsweise zur Deutschen Rallye Serie (DRS) gehören, das nächste Feuerwerk. Er forderte bei der ADAC Deutschland Rallye die Konkurrenz als Wild Card-Fahrer in der Klasse SWRC heraus. Im Gegensatz zu den Werksfahrern, inklusive Christian Riedmann, ging der Student aus Bayern bei seinem WM-Debüt mit der sächsischen Einsatz-Crew von Robot Racing als reines Privatteam mit dem Fiesta S2000 an den Start. O-Ton Felix Herbold: "Mit diesem Einsatz geht für das Team und mich ein großer Traum in Erfüllung. Mit einem S2000 gegen die eingeschriebenen Fahrer der SWRC um Sekunden zu kämpfen, davon träumt doch jeder junge Rallyefahrer. Wir haben in diesem Jahr schon drei große Rallyes gewonnen und auch den IRC-Lauf in Belgien mit einigen guten Zeiten absolviert. Da ist der Einsatz beim WM-Lauf im eigenen Land ein logischer Schritt." Nach 1245,96 Kilometern kam Herbold mit seinem Beifahrer Michael Köhlbach (44/Winterwerb) als Neunter seiner Klasse und als Gesamt-39. ins Ziel. "Das Pech mit dem Schaden an der Servolenkung am zweiten Tag hat uns leider ein super Ergebnis verhagelt. Von den Zeiten lagen wir deutlich vor dem späteren Zweitplazierten in der SWRC Nasser Al-Attiya. Leider gehört das aber nunmal zum Rallyesport dazu. Ich denke aber, dass wir trotzdem mit unseren Wertungsprüfungs-Zeiten beweisen konnten, was in der Kombination Robot-Racing / Felix Herbold steckt." Nächste Etappe ist der Start bei der Intercontinental Rally Challenge (IRC) in Ungarn am 10. September. Herbold erhält von der ADAC Stiftung Sport eine Förderung bei seinen IRC-Einsätzen 2011.
Erst am vergangenen Dienstag kehrten Mark Wallenwein (24/Stuttgart) und sein Beifahrer Stefan Kopczyk (30/Heilbronn- Kirchhausen) vom Team Skoda Auto Deutschland von der Barum Czech Rallye Zlin zurück, dem siebten Lauf zur IRC. Auch dieses Duo bestreitet neben der DRM einzelne internationale Einsätze. Nikolaus Reichert, Sportchef Skoda Auto Deutschland: "Ein elfter und ein zwölfter Platz in zwei der insgesamt 15 Prüfungen haben deutlich das Potenzial von Mark Wallenwein gezeigt, dem ich bei entsprechenden weiterer IRC-Erfahrung auch Platzierungen unter den Top 10-15 des Gesamtklassements zutraue." Mark Wallenwein: "Zudem konnten wir den siebenfachen Deutschen Rallye-Meister Matthias Kahle schlagen." Bei der IRC-Runde in Ungarn ist Wallenwein mit dem Fabia S2000 auch wieder am Start.
Am 17./18. September 2011 findet im badischen Hockenheim das Finale in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) statt. Für Luca Amato (15/Bergisch Gladbach) geht es in der 125 ccm-Klasse dabei um Alles. Nur er oder sein australischer Teamkollege Jack Miller können den Titel holen. Miller führt die Wertung mit 13 Punkten Vorsprung an. Eine Schlüsselstelle für diese Konstellation war der IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck. Sieben Fahrer kämpften um den Sieg. Luca Amato war inmitten des Pulks eingekeilt und wurde nach 20 Runden Fünfter. Bei der letzten Veranstaltung auf dem Red Bull Ring warfen den Aprilia-Fahrer Fahrwerksprobleme zurück. "Im zweiten Qualifying ging der Motor fest. Im Warm-Up vor dem Rennen musste ich den Kolben einfahren. Da wir nur 10 Minuten Zeit hatten, konnte ich keine richtige Abstimmung finden." Dennoch konnte sich der ADAC Stiftung Sport-Pilot dem vorausfahrenden Titelkonkurrenten Miller annähern, der das Ziel aber noch um Haaresbreite vor dem Deutschen erreichte. Luca Amato: "Hätte das Rennen doch noch eine Runde länger gedauert... Der Vizemeistertitel ist mir sicher, aber in Hockenheim greife ich nochmal richtig an. Kampflos überlasse ich Jack den Titel nicht."
Auf dem sechsten Tabellenplatz rangiert Philipp Öttl (15/Ainring), der auf dem Red Bull Ring erstmals in dieser Saison aus der ersten Startreihe ins Rennen ging. In der zweiten Hälfte der 18-Runden-Distanz über jeweils 4,326 Kilometer kämpfte er in einer Drei- Gruppe um den Sieg. Erst beim Überrunden von Fahrern in der vorletzten Runde wurde klar, dass er Zweiter sein würde. Der ehrgeizige Lockenkopf war schwer enttäuscht und es dauerte eine Zeit, bevor er das Ergebnis richtig verdaut hatte und sich über seine schnellen Rundenzeiten freuen konnte. In punkto Gesamtwertung ist für ihn vor dem Finale noch alles offen. Vom dritten bis zum zehnten Platz liegen die Fahrer dicht beieinander.
Nur einen Punkt hinter Öttl rangiert schon der dritte ADAC Stiftung Sport-Pilot in der IDM 125: Maximilian Eckner (15/Dresden). Nachdem er auf dem Sachsenring als Dritter gewertet wurde, hatte sich der Rookie zunächst selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Bei den folgenden zwei Veranstaltungen kam er als 13. ins Ziel, erst auf dem Red Bull Ring kehrte er zur alten Stärke zurück. "Ich kam auf Anhieb gut zurecht - trotz der heißen Temperaturen. Im Rennen hatte ich einen guten Start und kam als Siebter endlich wieder in die Top Ten." Wobei "Ecki" die Zähne zusammenbeißen musste. Grund: sein kleiner Fahrerlager-Unfall am Vorabend. Weil er sich die Wade aufgerissen hatte, musste sie vom Arzt mit sechs Stichen genäht werden.
Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet auch Michael Gerstacker (14/Hartenstein) im ADAC Junior Cup. Zum Saisonhöhepunkt, als die Nachwuchsklasse im Juli im Rahmen des Motorrad-Weltmeisterschaftslaufes auf dem Sachsenring fuhr, trumpfte der Neueinsteiger mit der 35 PS starken 125 ccm-Aprilia als Vierter auf. Auf dem Red Bull Ring fuhr er schließlich auf den dritten Platz. "Es war ein Befreiungsschlag für mich. Endlich hat es mit dem Podium geklappt. Das Rennen war heiß. Im Zweikampf mit Max Kappler ist es sogar zu Berührungen zwischen uns gekommen."
Der ebenfalls von der ADAC Stiftung Sport geförderte Maximilian Kappler (13/Oberlungwitz) wurde in Österreich Vierter, nachdem er die Nerven seiner Eltern an der Boxenmauer aufs Äußerste strapaziert hatte. Als Zweiter bog der Junior in die letzte Runde ein, doch aus dem Windschatten heraus zogen später andere Fahrer an ihm vorbei. Max wollte bis zur letzten Kurve warten und kontern. Er fuhr eine komplett andere Linie, um so viel Schwung wie nur möglich mit auf die Zielgerade zu nehmen. Das ging schief. Er wurde Vierter. Eine Möglichkeit, sich den Traum vom Podestplatz zu erfüllen, ist das Finale des ADAC Junior Cups, das wie die IDM am 17. September in Hockenheim stattfindet.
Der einzige ADAC Stiftung Sport-Fahrer, der seit vier Wochen die Kohlen im Motocross-Sport aus dem Feuer holen kann, ist Dennis Ullrich (18/Rammingen). Seine Kollegen müssen verletzungsbedingt pausieren. ADAC MX Masters-Pilot Ullrich hat sich in der zweiten Saisonhälfte stark gesteigert, nachdem der ADAC Youngster Cup-Sieger von 2010 zuerst Lehrgeld in der höheren Liga zahlen musste. Bei der fünften von acht Veranstaltungen holte sich der ADAC MX Masters-Rookie mit der Honda in Tensfeld dann die Ränge 7 und 5 und jubelte: "Im ersten Lauf war mein Start bescheiden und ich musste das Feld von Position 30 von hinten aufrollen, konnte mich aber kontinuierlich nach vorn arbeiten. Der Speed passte auch im zweiten Lauf." Mit Platz vier in der Tageswertung war es das bisher beste Ergebnis von Ullrich im ADAC MX Masters. Beim Finale am 24./25. September in Holzgerlingen will er am Podest kratzen. In der Gesamtwertung verbesserte er sich von Platz 21 zum Saisonanfang bis auf Platz 14 beim vorletzten Rennen. Dennis Ullrich befindet sich momentan in der heißen Phase: schon am kommenden Wochenende geht es für ihn zur EM nach Gaildorf. Der Junior von der Schwäbischen Alb reist als Tabellen-13. ins nur 90 Kilometer entfernte Motocross-Mekka.
Stefan Ekerold (15/Weiskirchen) hatte im ersten Lauf zur 125 ccm-Europameisterschaft im tschechischen Loket gerade wieder einen Top-Ten-Platz erreicht, als für ihn das Aus kam. Bei einem Sprung im zweiten Lauf stürzte der KTM-Pilot, überschlug sich mehrmals und brach sich den Fuß. Ekerold schwang sich trotzdem wieder aufs Motorrad, um wichtige Punkte zu retten, doch bis zum Schluss hielt er das Rennen nicht mehr durch. Später im Krankenhaus wurde sein Fuß eingegipst. Somit wurden die Aktivitäten des ADAC Stiftung Sport-Talents am 7. August vorerst auf Eis gelegt. Besonders bitter war für den Weltmeistersohn, dass er wegen der Verletzung nicht an der Junioren-WM teilnehmen konnte, auf die er sich seit Saisonbeginn gefreut hatte. Im ADAC MX Youngster Cup musste er ebenfalls Federn lassen. Die letzten zwei Veranstaltungen fanden ohne ihn statt und er rutschte auf Platz 43 in der Gesamtwertung ab. Ein Trost: Trotz seiner Abwesenheit führt Stefan Ekerold aber weiterhin überlegen die separat geführte Zweitakt-Wertung an. Den Sieg in dieser Kategorie kann ihm, selbst wenn er beim Saisonfinale am 24./25. September in Holzgerlingen nicht antreten würde, kein anderer Fahrer mehr nehmen.
Fast fünf Monate ist bereits Henry Jacobi (14/Bad Sulza) außer Gefecht, seitdem er sich bei einem Trainingssturz, der technisch bedingt war, an beiden Füßen verletzte. Statt der KTM 125 SX waren Rollstuhl und Krücken lange Zeit sein Fortbewegungsmittel. Dass der ADAC Junior-Motorsportler des Jahres 2010 auch bei der Junioren- WM nicht dabei sein konnte, traf Henry schwer. Das Motocross-Talent wurde 2010 Weltmeister in der 85 ccm-Klasse und hätte erstens gerne seinen Nachfolger kennengelernt, und wäre zweitens gern selbst in der 125 ccm-Klasse angetreten. Henry konnte in der laufenden Saison nur den Saisonauftakt im ADAC MX Youngster Cup in Fürstlich-Drehna und den ersten EM-Lauf in Sevlievo bestreiten. Doch es gibt gute Nachrichten: Nach der Abschlussuntersuchung beim Arzt traf er sich in dieser Woche gleich mit MX2-WM-Star Ken Roczen, um auf dessen Haus- und Hofhügelstrecke in Mattstedt zu trainieren. Beim letzten EM-Lauf nächste Woche in Italien will er zeigen, dass er wieder da ist und die Konkurrenz in Zukunft wieder mit ihm rechnen darf, genauso wie beim ADAC Youngster Cup.